Verbunden mit meiner Arbeit des Kühemelkens war natürlich auch die Geburt des ein oder anderen Kalbes! Das erste kam gleich, als ich noch nicht mal eine Woche da war. Und weil es nicht auf natürliche Weise kam, mußte der Tierarzt ran und wir auch. Er hat in der Kuh Seile um Kopf und Vorderhufe des Kalbs gebunden und wir haben aus Leibeskräften dran gezogen! So nach und nach kamen dann langsam Hufe und ein winziger Kopf zum Vorschein und mit einem Mal gab es einen Ruck und das arme Ding krachte auf den Steinboden! Ich kann mir auch sanftere Geburten vorstellen. Aber das Kalb hat's überlebt, die sind ja hart im Nehmen!
Besonders schön war später das Füttern des Kalbes. Wir haben die Mutterkuh gemolken und dem Kalb dann aus einem Eimer die Milch gegeben. Weil aber ein Kalb keine Ahnung davon hat, wie man aus so einem Eimer trinkt, muß man ihm die Finger in den Mund stecken und so versuchen, ein Euter zu simulieren! Ach, war das schön :-)

 


Ingo Schmidt 2002