TOS
MagiC
MiNT+N.AES


Milan-TOS

Das Milan-TOS ist hier und da noch etwas buggy. Michael Schwingen macht zwar den ein oder anderen Bugfix, dennoch sollte man auf MagiC oder MiNT zurückgreifen. Wer trotzdem Single-TOS vorzieht, der sollte aber als Minimum wenigstens die letzte offizielle Release des TOS benutzen, das TOS 4.08. Frühere TOS- Versionen als diese haben fehlerhafte PCI-Routinen!
Bisweilen gibt es auch die ein oder andere inoffizielle Beta-Release des TOS auf der Homepage von Michael Schwingen oder hier im Download-Bereich.

Bootblock

Was ist denn das schon wieder, ein Bootblock? Der Bootblock ist das Programm, welches als allererstes vom Rechner ausgeführt wird, noch bevor TOS gestartet wird. Der Bootblock übernimmt Aufgaben wie Hardware-Erkennung (CPU, CPU-Takt, PCI-Karten usw.) und den RAM-Test. Sind diese Aufgaben erledigt, lädt er das TOS aus dem Flash-ROM, entpackt dieses und startet es.
Und Achtung, jetzt kommt der Hammer: Neuere Bootblocks (ganz sicher ab V1.02) haben einen eingebauten x86er Emulator, um das BIOS einiger Grafikkarten ausführen zu können!!!

Milan-Setup

Das Milan-Setup-Programm (MSETUP.PRG) sollte jedem Milan beiliegen. Es dient dazu, einige Voreinstellungen ins NVRAM (= Non Volatile RAM) zu schreiben. Eine aktuelle Version des Programms gibt es im Download-Bereich.

Localization:
Hier kann man Sprache, Tastaturlayout sowie Datums- und Zeitformatierung angeben. Diese Einstellmöglichkeiten dürften bereits vom TT oder Falcon bekannt sein.

Disk:
Hier kann man einstellen, welche IDE- bzw. SCSI-Geräte man freigeben möchte. Selektiert man eine ID, ohne daß für diese ID ein Gerät angeschlossen ist, verzögert dies nur den Bootvorgang erheblich. Bei den IDE-Einstellungen hat sich gezeigt, daß es genügt, lediglich ID 0 anzuwählen.
SCSI-Geräte werden jedoch nur erkannt, wenn sie beim Booten eingeschaltet waren und ihre ID selektiert ist!

Memory:
Die Einstellungen unter 'Memory' sind lediglich für den Betrieb mit einer Soundkarte interessant. Diese kann nämlich nur auf ST-RAM zugreifen. Wer eine Soundkarte sein Eigen nennt, sollte hier also mind. 8 MB anwählen. Wer mehr als 32 MB RAM hat, kann gleich 14 MB ST-RAM vergeben.
Da das RAM im Milan physikalisch ein Stück ist, gibt es keine Geschwindigkeits-Einbußen, wie man das etwa von TT oder Falcon kennt!

PCI Bus:
Hier kann man für installierte PCI-Karten Interrupts vergeben. Das TOS macht dies beim Booten zwar automatisch, jedoch kann man über dieses Menü in die Selbständigkeit des TOS eingreifen und eben bestimmen, welche Interrupts man für die PCI-Karten verwenden will. Die Reihenfolge spielt hierbei keine Rolle. Da läßt sich das TOS nicht reinreden. Auf jeden Fall muß man aber darauf achten, daß man hier keine Interrupts vergibt, die bereits von ISA-Karten verwendet werden. Hier eine Liste verwendeter Interrupts einiger ISA-Karten:
Die Creative-Karten können auf einen beliebigen Interrupt eingestellt werden.

Flashen des TOS

Was soll denn das wieder heißen, flashen? Das TOS des Milan ist in einem sogenannten Flash-ROM untergebracht. Will man dieses neu beschreiben, nennt man diesen Vorgang kurz 'flashen'. Neben dem TOS kann man aber auch einen neuen Bootblock sowie den SCSI-Treiber mit ins ROM übertragen. Für diesen Zweck gibt es das FLASH.PRG, das jedem Milan beiliegen sollte. Außerdem ist es im Download-Bereich zu finden.
Die Bedienung dieses Programmes ist nicht allzu schwer und sollte keine Probleme bereiten. Es sei jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der Milan beim Vorgang des Flashens in einem sehr kritischen Zustand ist: Wird der Strom während des Vorgangs abgeschaltet, hat man vermutlich ein handfestes Problem, dessen Lösung das Einschicken des Rechners ist. Man sollte das Flash-Programm also so wenig wie möglich benutzen. Es gibt im Prinzip auch nur vier Fälle, wo man das Flash-Programm einsetzen muß: Somit benötigt man das Flash-Programm eigentlich nur sehr selten!



MagiC-Milan

Das Milan-MagiC unterscheidet sich von den anderen Atari-MagiC-Versionen dadurch, daß es in einen hardwareabhängigen und einen hardwareunabhängigen Teil gesplittet wurde. Das bedeutet vor allem, daß MagiC jetzt auf ein funktionierendes TOS angewiesen ist. Bei Original-Ataris übernahm MagiC ja die volle Kontrolle des Rechners. Es bedeutet aber auch, daß eine Portierung von MagiC auf andere Hardware mit wesentlich weniger Aufwand verbunden ist als bisher.
MagiC-Milan wird auf zwei Disketten ausgeliefert:
1. MagiC Milan 6.1
2. MagiC! 6.1 Zusatzdisk
Die Installation erfolgt mit Hilfe des INSTMAGC.PRG
Um MagiC zu installieren und zu benutzen, sind einige Dinge zu beachten, bzw. gibt es einige Unterschiede zu den bisherigen MagiC-Versionen: FAQ zu MagiC

MiNT+N.AES

Meine persönliche Empfehlung für das Betriebssystem des Milan ist die Kombination aus MiNT und N.AES. MiNT bietet einen wesentlich höheren Leistungsumfang als MagiC und ist dabei noch kostenlos. Desweiteren wird es quasi rund um die Uhr weiterentwickelt. Das Argument, daß MiNT viel umständlicher zu installieren sei als MagiC, ist spätestens mit dem Flashen eines neuen Bootblocks, der ja für MagiC benötigt wird, verflogen. N.AES läßt sich komfortabel über ein GEM-Programm installieren, und bei MiNT müssen auch nur zwei Dateien an der richtigen Stelle stehen: MINT.PRG im Autoordner, MINT.CNF im MINT Ordner.
Nur wer wirklich alle Features von MiNT tatsächlich nutzen will, muß sich dann eingehender mit der Materie beschäftigen. Doch auch hier wurde Abhilfe geschaffen, denn mit EasyMiNT von Marc-Anton Kehr ist auch die Installation eines vollständigen MiNT-Systems überhaupt kein Problem mehr!
Aktuelle Versionen von MiNT gibt es auf der Homepage von Frank Naumann. Dort finden sich auch viele weitere Programme und Links rund um MiNT.
N.AES ist kommerziell und wird von der Firma woller in Berlin entwickelt und vertrieben.
FAQ zu MiNT und N.AES


Ingo Lafrenz 2001